Volodymyr Chernov
Zweiteiligen Projekt der komplexen Wiederherstellung und Restaurierung des Wetzlarer Teils des Gedenk- und Begräbniskomplexes für die verstorbenen ukrainischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs Rastatt-Wetzlar. Der Artikel „NICHT AUSGELÖSCHT, SONDERN IM LICHT“ eröffnet das Projekt. Er untersucht die Projektziele und die Perspektiven seiner Umsetzung, analysiert die Ziele im Rahmen einer kurz dargestellten Lagergeschichte und der Geschichte der eigentlichen Grabanlage Rastatt-Wetzlar. Ihm folgt der im Jahr 2015 erstellte Projektteil, in dem unter anderem der Zustand des ukrainischen Denkmals im Detail analysiert wird und die absolut besondere Situation des Lagers der in Wetzlar, Deutschland, sein kulturelles Leben und seine Bildungsfunktionen beschrieben werden. Weiter folgt der zweite Teil des Projekts, erstellt im Jahre 2016, die sich auf praktische Umsetzung ausrichtet. Dieser Teil fasst die Projektvorschläge des Jahres 2015 zusammen und ergänzt sie. ***
„NICHT AUSGELÖSCHT, SONDERN IM LICHT.“
Der Artikel vermittelt eine Vorstellung von den
historischen Ereignissen, die zur Schaffung dieses Kompexes
führten, in dem er Informationen aus deutsch- , russisch- und
ukrainischsprachigen Forschungen zusammenfasst. Über die
Geschichte der Kriegsgefangenenlager, der ethnischen Ukrainer
während des Ersten Weltkriegs in den Ländern der
Mittelmächte und über die Gedenkstätte für die
verstorbenen ukrainischen Kriegsgefangenen des ersten Weltkriegs in
Rastatt und Wetzlar. Zur Unterstützung des bilateralen Projekts
ihrer umfassende Sanierung und Restaurierung in Wetzlar
(Deutschland) als Gedenkstätte.
*** 1. Begräbniskomplex in Wetzlar Das Foto zeigt eine Rekonstruktion des Denkmals in Wetzlar nach einer Postkarte von 1919
Die
Geschichte der Ukrainer,
die während des Ersten Weltkriegs in der russischen Armee
dienten
und dann bei den Mittelmächten in Gefangenschaft gerieten, ist
im
Prinzip bekannt, aber vieles ist noch nicht gesagt oder unklar. Dazu
gehört die genaue Anzahl der kriegsgefangenen Ukrainer. Eine
häufig genannte Zahl ist eine halbe Million.
Größtenteils befanden sich die Ukrainer in
gemeinsamen
Kriegsgefangenenlagern, aber sieben Lager in Österreich-Ungarn
und
Deutschland waren ausschließlich für Ukrainer
verschiedener
Konfessionen gedacht. Über 60 Tausend Personen waren dort
interniert. Eine relativ geringe Menge ukrainischer Kriegsgefangener
war in fünf Lagern in der Türkei (ca. 10.000
Personen) und in
Bulgarien (ca. 1.700 Personen).
Der Zweite Weltkrieg, der auf den Ersten folgte, verdrängte nicht nur die Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg, sondern auch viele dieser Zeugnisse. In Deutschland gibt einen Begräbniskomplex aus der Zeit des Ersten Weltkriegs, der über Hunderte von Kilometern verteilt ist und aus zwei Denkmälern für ukrainische Kriegsgefangene sowie zwei Friedhöfen besteht. Er wurde 1919 mit der Vollendung des Wetzlarer Denkmals fertiggestellt. Das war der Abschluss der Arbeit am Gedenkkomplex für die verstorbenen ukrainischen Kriegsgefangenen des ersten Weltkriegs in Rastatt und Wetzlar, der gleichsam eine Verbindung zwischen Baden und Hessen schuf. Das Denkmal in Rastatt wurde etwas früher (1918) fertiggestellt. Denkmal in Rastatt,
heutige Ansicht
Der Komplex, der von Mychajlo Paraschtschuk, einem Professor der Akademie der Bildenden Künste München, fertiggestellt wurde, hat einen einheitlichen Stil, eine einheitliche Gliederung der Stelen – wie ein einziges Ensemble in zwei Städten. Das Denkmal in Rastatt ist als dreiteilige Stele mit drei skulpturellen Kompositionen gestaltet, jenes in Wetzlar – als dreiteilige Stele mit einer zentralen Figur. Die Gräber an sich entstanden während des Ersten Weltkriegs und direkt im Anschluss, in der Zeit vor der Fertigstellung dieser Denkmäler. Entsprechend den Wünschen der Kriegsgefangenen wurden beide Denkmäler außerhalb der Friedhöfe positioniert. Sie bringen nicht nur Trauer über die verstorbenen Kriegsgefangenen zum Ausdruck, sondern auch die Geschichte der Kriegsgefangenenlager und die Hoffnung auf eine stabile, demokratische und wirtschaftlich prosperierende Ukraine. Auf dem Foto unten ist der Text,
der beidseitig um die Figur des Denkmals in Wetzlar gruppiert ist:
„Unseren Brüdern, von ukrainischen Kriegsgefangenen“ (Der Text ist zusammengefügt) Herausragende Vertreter der ukrainischen Intellektuellen arbeiteten für die Kriegsgefangenen. Sie leisteten viel für Bildung und Aufklärung, was maßgeblich zum reichhaltigen kulturellen Leben im Lager beitrug. Es wurden Zeitungen gedruckt und Stücke aufgeführt, Letztere waren auch dem deutschen Publikum zugänglich. Die Mittel für die Denkmäler wurden von den Kriegsgefangenen selbst gesammelt – in Wetzlar erhielten sie für ihre Arbeit 50 Pfennig pro Tag. Ein Teil der Kosten wurde von der ukrainischen Militärmission in Berlin übernommen… Unten ist ein Photo der
rechten Stele auf dem Kriegsgefangenenfriedhof in Wetzlar.
Noch weiter unten ist ein Foto des Textes darauf. An der Stelle des Lagers in Wetzlar entstand die Siedlung Büblingshausen, in der das Straßenmuster des riesigen Lagers (damals 13.000 Insassen) erhalten ist. Etwa genauso viele Menschen lebten damals in Wetzlar. Auf dem Friedhof für ukrainische Kriegsgefangene (Am Pfingstwäldchen 32), gegründet 1915, wurden auch Kriegsgefangene aus der sowjetischen Armee bestattet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden dort zwei kleine Stelen aufgestellt, an denen die Namen aller (?) auf dem Friedhof Bestatteten aufgelistet waren mit der Angabe des jeweiligen Todesjahrs und den folgenden Aufschriften: „ZUM GEDENKEN AN DIE IN DEN WELTKRIEGEN 1914-1918 UND 1939-1945 VERSTORBENEN KRIEGSGEFANGENEN“. „NICHT VERNICHTET, SONDERN VOLLENDET. NICHT AUSGELÖSCHT, SONDERN IM LICHT. NICHT UNTERGEGANGEN, SONDERN HEIMGEGANGEN“ Das Denkmal in Wetzlar (so genanntes „Ukrainerdenkmal“) befindet sich an der Außenseite der Ostmauer des Alten Friedhofs in der Frankfurter Straße. ***
Als Illustrationen sehen Sie unten Fotos der Denkmalskizzen für den Gedenkkomplex Rastatt – Wetzlar (Autor Mychajlo Paraschtschuk) aus einem gemeinsamen kanadisch-ukrainischen Druck, der diesem Autor gewidmet ist. Oben ist das Projekt des Denkmals in Wetzlar, unten – desjenigen in Rastatt. Die Monografie wurde vom Canadian Institute of Ukrainian Studies (CIUS), einem Teil der University of Alberta (UofA), veröffentlicht; der Autor, Dr. D. W. Stepowik, ist Doktor der Kunstwissenschaften und leitender Mitarbeiter des Rylski-Instituts für Kunstwissenschaft, Folkloristik und Ethnologie der Nationalen Akademie der Wissenschaften der Ukraine. Das Denkmal in Wetzlar (ebenso wie in Rastatt – dort liegt eine Art gekröpfter Sockel vor) ist mit der Art der Verteilung der bildhauerischen Gestaltung der äußeren Wände gotischer Kirchen, u.a. des Doms zu Wetzlar, vergleichbar. Dort stehen die Skulpturen auf Konsolen vor dem Hintergrund der äußeren Kirchenwand. Was sich in diesem Fall an die „äußere Kirchenwand“ anlehnt, ist die nahezu rechteckige Wandstele, aus der die Figur des kriegsgefangenen Ukrainers „heraustritt“. Diese konsolenartige Konstruktion ist auf der Skizze des Denkmals gut sichtbar, jedoch zurzeit verschüttet. Denkmal in Wetzlar : Signatur des österreichisch-ungarischen Bildhauers ukrainischer Herkunft,
Professors des Instituts für angewandte Kunst in München M. Paraschtschuk in zwei Sprachen: links auf Ukrainisch, rechts auf Deutsch. ***
Bei den riesigen Verlusten des Ersten Weltkriegs war die Arbeitskraft der Kriegsgefangenen unter den Bedingungen der damaligen Arbeitsverteiling außerordentlich wichtig. So wichtig, dass Österreich-Ungarn, anders als Deutschland, die Rückkehr der Kriegsgefangenen erschwerte. Ukrainische
Kriegsgefangene arbeiten in der Lagerküche.
Foto aus der Ausstellung "Wetzlar und der Erste Weltkrieg 1914-1918" Nach dem Frieden von Brest-Litowsk hat der junge ukrainische Staat viel zur Rückkehr der Kriegsgefangenen aus den Ländern der früheren Mittelmächte beigetragen. Ende 1918 gab es in der Ukraine 206 spezielle Hilfseinrichtungen für zurückgekehrte Kriegsgefangene. Nur im November und Dezember 1918 kehrten etwa 130.000 Kriegsgefangene in die Ukraine zurück. Ein Teil blieb trotzdem in Deutschland, darunter in Wetzlar und Rastatt, und wurde Teil der ukrainischen Diaspora im Ausland. Von den in Wetzlar gebliebenen ukrainischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs starb der Letzte 1997. Mychajlo Paraschtschuk,
Bildhauer und Person des öffentlichen Lebens,
Autor des Gedenk- und Begräbniskomplexes zum Gedenken an die verstorbenen ukrainischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs in Rastatt und Wetzlar Die Integration der in Wetzlar und Rastatt gebliebenen Kriegsgefangenen in den Arbeitsmarkt war anscheinend erfolgreich, da sie vermutlich weiterhin in jenen Betrieben arbeiteten, bei denen sie bereits als Kriegsgefangene beschäftigt waren. Das Ende des Lagerlebens bedeutete paradoxerweise auch ein Ende des intensiven kulturellen Lebens der früheren Kriegsgefangenen, an das sie sich gewöhnt hatten und das einen charakteristischen Zug des Lagers darstellte. Ukrainische Zeitungen wurden nicht mehr gedruckt, die meisten Kriegsgefangenen verließen Wetzlar und Rastatt… ***
Grenze dessen, was unter der
Erde vergraben ist
***
2. Prozess der "Verwitterung".
Die Projektziele und die Perspektiven seiner Umsetzung. Es ist schwer zu sagen, wann der Prozess der "Verwitterung" der aus Kalksteinblöcken (ein Material, das nur bedingt für Arbeiten dieser Art geeignet ist) gemachten Denkmäler - und damit der Geschichte jener Gruppe ethnischer Ukrainer (vermutlich 500.000 Personen), Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs, die diese Gedenkstätte in zwei Städten ind Baden-Württemberg und Hessen darstellt - am intensivsten war. Nicht alles bekannt ist auch über die. Die Nachkriegszeit ist möglicherweise die kritischste Zeit gewesen. Die Geschichte beginnt mit dem Transfer des Denkmals in Rastatt auf den Stadtfriedhof, wo es keine Gräber ukrainischer Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs gibt (ihre Begräbnisstätten befinden sich auf dem Friedhof im Dorf Niederbühl in der Nähe). Der Transfer wurde möglicherweise durch die Auflösung des Lagers verursacht. Fünf Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg trugen die Vertreter des militärischen Amts bei der diplomatischen Vertretung der Sowjetunion in Baden-Baden zum Prozess der historischen "Verwitterung" bei. Der Denkmal wurde auf seine Weise "annotiert" - mit einer Gedenktafel, aus der folgte, das Denkmal sei ein Grabstein für die 62 Sowjetbürger, die in Nazi-Gefangenschaft gestorben seien, was natürlich nicht im Einklang mit dem Sinn und Zweck des Denkmals in Rastatt stand. Erst nach dem Fall der Berliner Mauer und der Wiedervereinigung Deutschlands hörte die Stadtregierung auf die Stellungnahme der ukrainischen Gemeinde: Die Tafel wurde demontiert und an das Museum übergeben. Laut Zeugen wurde die Fläche des Friedhofs im Niederbühl während der Zeit vor der Tafelentfernung ständig weniger... Das Monument aus Muschelkalk wurde gewartet, einige Restaurierungsarbeiten wurden durchgeführt, aber generell hat er seine ursprüngliche Detaillierung verloren und erfordert, ebenso wie das Denkmal in Wetzlar, eine Zustandsuntersuchung durch qualifiziertes Fachpersonal. Der Wetzlarer Teil der Gedenkstätte hat sich im Laufe des knappen Jahrhunderts ebenso verändert. Wie bereits erwähnt, ist auf der Stelle des ehemaliges Lager im Wetzlar die Siedlung Büblingshausen entstanden, in dem die Strassenstruktur des ehemaligen Lagers erhalten ist. Vermutlich hat der Friedhof nach der Aufstellung der oben beschriebenen Stelen nach dem Zweiten Weltkrieg den allgemeinen Namen " Friedhof des Kriegsgefangenenlagers" bekommen. Der Titel dieses Artikels stammt von einer zu Herzen gehenden Inschrift an einer der Stelen auf diesem Friedhof... Diese Inschriften erweisen den Verstorbenen die letzte Ehre, geben aber keinen Aufschluss über die Geschichte der Bestattungen, keinen Hinweis darauf, dass dort ursprünglich ukrainische Kriegsgefangene begraben wurden und erst dann - sowjetische. Die Stelen befinden sich weit vom Friedhofstor entfernt und die Inschriften sind aus der Entfernung nicht lesbar. Der Friedhof, mit einem Zaun umgeben, hat keine Kennzeichen, die auf seinen offiziellen Namen verweisen würden. Im ersten Teil des Forschungsprojekts aus dem Jahr 2015 beschreibe ich, was mit dem Denkmal in Wetzlar passiert ist. "Das Denkmal in Wetzlar kam als Folge der Erweiterung der Frankfurter Straße im Jahr 1964 in eine Vertiefung unterhalb der Fahrbahn und des Fußgängerbereichs. Zur gleichen Zeit wurde der Sockel des Denkmals zugeschüttet. (...) Jetzt befindet sich der Monument im Vergleich zu seinem authentischen Aussehen über (80 + 55) = 135 cm tiefer. 80 cm ist die maximale Differenz zwischen dem Gehweg und dem unteren Punkt des Denkmals und 55 cm ist die vermutetete Mindesthöhe des vergrabenen Sockels." Die Gründe eines solchen Umgangs mit dem Denkmal in jener Zeit sind nicht bekannt. "Auf den Fotos 14 und 15 (...) sind mit den blauen Pfeilen die Wege gezeigt, über die sich das Wasser an Regentagen beim Fußgestell des Denkmals ansammelt. Das sind ziemlich große Flächen." "Auf der Visualisierung unten ist ein (...) Teil des Raumes präsentiert, in dem sich zurzeit in einer Vertiefung mit der verschütteten Sockelpartie das Ukrainer Denkmal befindet. Darauf ist auch ein zweites Denkmal, das visuell aus der Vertiefung herausgenommen und mit dem befreiten Sockel in freieren Raum daneben gesetzt wurde, hinzugefügt. Auch wurde der neue Pflaster und die Plattform, worauf sich das Denkmal befindet, hinzugefügt." aus 2.1 Ukrainer Denkmal. Ergänzungen 2016 für das Ukrainer Denkmal. Allgemeine Anmerkungen. Diese Studie und der Projektentwurf sind entstanden, um die von der Stadt in den Jahren 2014/2015 angenommene Restaurierungvariante des Denkmals zu ergänzen. Die Restaurierung beinhaltete nicht alle Maßnahmen, die für diesen Fall nötig sind. Im Text des Projektes erhalten Sie weitere Informationen. Es gibt ein Abkommen zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Ukraine, nach dem die Parteien „...gewährleisten den Schutz der Kriegsgräber und das dauernde Ruherecht für die Kriegstoten der jeweils anderen Seite in Ihrem Hoheitsgebiet und bemühen sich, die Umgebung der Kriegsgräberstätten von allen Anlagen freizuhalten, die mit der Würde dieser Stätten nicht vereinbar sind.“ Das Untertauchen und teilweise Eingraben des Denkmals, das im Jahr 1964 stattgefunden hat, ist weder mit dem Geist des Abkommens, das im Jahr 1997 in Kraft getreten ist, noch mit den traditionellen Vorstellungen vom Umgang mit „der Würde dieser Stätten“ vereinbar. Das Erscheinen des ersten Teils des Projektes fand in der Wetzlarer Stadtverwaltung Verständnis. Damals wurde nur an die Restaurierung des Monuments gedacht, da das Projekt und die Studie Ende 2014 bis Anfang 2015 noch nicht existierten, genauso wenig wie die Idee, die nötigen Restaurierungsmaßnahmen an der gesamten Gedankenstätte vorzunehmen. Die Stadt hat ihre Entscheidungen nur bezüglich des Denkmals für die verstorbenen Kriegsgefallenen getroffen. Diese eingeschränkten Restaurierungssarbeiten wurden bis zur Annahme der Vorschläge aus dem Jahr 2015 verschoben, die nun auch durch die Vorschläge aus dem Jahr 2016 ergänzt werden. Diese Vorschläge beinhalten, unter anderem, die Entfernung des Denkmals aus dem Graben, seine Neuverlegung in offeneren Raum neben der Friedhofsmauer, seine darauf folgende Restaurierung und dir Schaffung eines schützenden Infopavillons, zusätzlich die Vorschläge für die Restaurierungsarbeit des Friedhofs für die Kriegsgefangenen in Wetzlar - Büblingshausen. Im Zusammenhang mit den Restaurierungsarbeiten auf dem Friedhof wird die Wiederherstellung der zentralen Friedhofsallee mit einer runden Plattform in der Mitte sowie die Einrichtung einer Stelle mit Info-Ständen für die Besucher empfohlen. Der Inhalt der Info-Ständen könnte sich mit der Geschichte der ukrainischen Kriegsgefangenen in den Ländern der Mittelmächte sowie mit der Geschichte der Gedenkstätte Rastatt-Wetzlar und dem Hauptthema - der Geschichte des Lagers in Wetzlar, von den Zeitgenossen eine "Stadt in der Stadt" genannt (wie bereits erwähnt, waren die Bevölkerungszahlen der Stadt Wetzlar und des Lagers nahezu identisch), beschäftigen. Die Veröffentlichung des ersten Teils meiner Studie und Projektes im Jahr 2015, einschließlich der früher unbekannten Geschichte der Untergrabung des Monuments im wahrsten Sinne des Wortes, deren Folgen sich bereits seit über 50 Jahren sehen lassen (zur Zeit sind die Abstände zwischen den Steinblöcken im oberen Teil des Monuments größer als im unteren Teil der Klagemauer in Jerusalem), erregte eine natürliche Empörung überwiegend in der ukrainischen Gemeinde Deutschlands. Bei der Vorbesprechung der Projektvorschläge im Mai 2015 verkündeten die Vertreter der Stadt ihr Interesse an deren Umsetzung. Zugleich äußerten sie die Meinung, die Stadt könne nicht mehr als die 10.000 EUR zuteilen, die damals bereits für die Restaurierung des Denkmals zugeteilt worden waren. Die benötigen Forschungen und die Arbeit an der ursprünglichen Projektvorschlägen sowie die Übersetzung des Projektes in Deutsche wurden völlig kostenlos von enthusiastischen Ukrainern aus Deutschland und Österreich durchgeführt. Dies hat der Stadt eine mit dem ursprünglich zugeteilten Haushalt vergleichbare Summe gespart. Jedoch ist der tatsächlich für die Durchführung der Projektvorschläge Betrag definitiv höher als der bereits zugeteilte. Unter diesen Umständen wird das Erfordernis anerkannt, sich an die Landesverwaltung Hessen für die Finanzierung der Entwicklung und Implementierung von detaillierten Bau- und Restaurierungsprojekt zu wenden. Dies wäre möglich, in dem ein Antrag mit der Formulierung dieser Ziele gestellt würde. Danach müsste der Antrag in mehreren Stadien angenommen werde, ein normaler Vorgang für Anträge dieser Art. Er könnte bei der Stadtverwaltung von der bei den Kommunalwahlen gewählten Partei oder vom Ausländerbeirat gestellt werden. Als gewählter Leiter der Liste Kulturinitiative im Ausländerbeirat Wetzlar habe ich den Entwurf des Antrags vorbereitet. Die Abstimmung diesbezüglich wird im nächsten Plenum stattfinden. Die erfolgreiche Antragsannahme ist der erste Stritt. Der nächste Schritt ist die Annahme des Antrags durch den Stadtversammlung, der ihn auf die Landesebene schicken könnte. Von den Ergebnissen der ersten Abstimmung ist bis zu einem gewissen Grad das Schicksal der Verwirklichung des historischen Gedenkens an die Ereignisse des Ersten Weltkrieges abhängig. Im Fall der Umsetzung wird dank dem Projekt die Anonymität dieser Begräbnisstätte der Vergangenheit angehören, visuelle und textuelle Informationen an den Info-Ständen werden die wesentlichen Momente dieser einzigartigen Geschichte widerspiegeln, der Wetzlarer Teil der Gedenkstätte wird zu einer der interessantesten Sehenswürdigkeiten in der Stadt werden. Der Genehmigungsprozess des Projekts ist zur Zeit „von unten“ geplant, durch die Vertretung der ausländischen Bewohner Wetzlars in den kommunalen Machtgremien.Die Ausführung der Vorschläge könnte auch auf zwei anderen Wegen geschehen. Einer wäre der bereits genannte Weg „von unten“ über die Antragstellung seitens einer der ins Stadtparlament gewählten politischen Parteien, der andere wäre "von oben" durch einen Antrag seiterns der staatlichen Vertreter der Ukraine in Deutschland. Die Einreichung des Antrags durch eine der in den Wetzlarer Machtgremien vertretenen politischen Parteien ist genauso logisch wie eine solche durch die Vertreter der Ausländer. Es ist schwer zu sagen, ob die Geschichte dieser Lager mehr der Ukraine oder Deutschland gehört, genauso wie die Schicksal der gefangenen Ukrainer, die im Deutschland blieben, die Bewohner von Rastatt oder Wetzlar und deutsche Staatsbürger wurden… Laut dem bereits zitierten Abkommen ist der deutsche Staat verpflichtet, auf eigene Kosten für die „ Instandhaltung und Pflege der Gräber der im Krieg gefallenen Ukrainer auf Gebiet der Bundesrepublik Deutschland [zu sorgen]“. Dies eröffnet den Weg für die Umsetzung der Projektvorschläge "von oben". Der Weg „von unten“ ist nicht sehr transparent und wurde von den diplomatischen Vertretern der Ukraine, soweit ich weiß, noch nicht gegangen. Seit dem Sommer 2015 wurde die Botschaft in Berlin von meiner Seite kontinuierlich über den Status und Fortschritt des Projektes informiert. Der oberste beauftragte Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andriy Melnik, teilte während des Treffens mit der ukrainischen Gemeinde Frankfurts am 19 Juli 2015 mit, er sei über diese Situation informiert und seine Organisation hoffe auf eine positive Entscheidung bezüglich des vorgeschlagenen Projekts. Außerdem wird das Projekt von dem Zentralverband der Ukrainer in Deutschland (ZVUD), von der Ukrainischen Gemeinde in Frankfurt, von dem Museum für ukrainische Volkskunst (Hahnenbach, Rheinland-Pfalz) und vom Kulturamt der Stadt Wetzlar unterstützt. Auf meinen Brief an das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, in dem die Frage nach der Entscheidungsfindung bezüglich der unter das genannte Abkommen fallenden Angelegenheiten und deren Finanzierung gestellt wurde, erhielt ich die Antwort, es würden Pauschalsummen für die Pflege der Kriegsgräberstätten aus dem Staatshaushalt erstattet. Diese Beträge werden den Ländern zur Verfügung gestellt, die sie wiederum im Jahresturnus für den Bedarf der einzelnen Friedshofträger verteilt. Das bedeutet, dass die jeweilige Landesverwaltung die bereits aus dem Staatshaushalt erhaltenen Mittel für Restaurierungen und Reparaturen nutz muss. Im Falle voraussichtlich hoher Kosten dürfen Landesverwaltungen einen Teil der pauschal erhaltenen Beträge für sich behalten. Andererseits können Gemeinden bei unerwartet hohen Kosten für die Pflege einer bestimmten Grabstätte beim Bundesland zusätzliche Mittel beantragen. Laut Gräbergesetz können diese Mittel nur für die Pflege und Restaurierung von Gräbern verwendet werden. Aktivitäten, die mit großen Denkmälern zu tun haben, können nicht aus dem Bundeshaushalt finanziert werden. In der Situation mit großen Denkmälern muss sich die Gemeinde an die Landeseinrichtung wenden, die für die Pflege von Denkmälern verantwortlich ist, und nicht an den Bund. Es sind keine Bundesmittel für diese Denkmäler vorgesehen. Der Brief enthält keine dirktete Antwort auf die Frage, wie sich die Situation im Falle bilateraler Abkommen mit Drittländern entwickeln kann. Allerdings kann davon ausgehend angenommen werden, dass das vorgeschlagene Projekt aus verschiedenen Quellen finanziert werden könnte: aus dem Bundeshaushalt im Rahmen des jährlich zugeteilten Betrags für Friedhöfe, dem zusätzlichen Betrag für die Wiederherstellung eines Friedhofs aus dem Landeshaushalt, der Mittel, die das Land für den gleichen Zweck vom Bund erhalten hat, dem Betrag für die Restaurierung des Denkmals aus dem Landes- und Gemeindehaushalt. ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
LINKS:
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Ab 2017 Volodymyr Chernov Wichtigste resultierende Bilder 2015-2018. Kriegsgefangenenfriedhof in Wetzlar-Büblingshausen: "Neue" Gestaltung 2018, Grafische Visualisierung. De-Anonymisierung und Re-Identifikation. Volodymyr Chernov Fotoreview Zbigniew Marian Rap POMNIK UKRAIŃSKIEGO ŻOŁNIERZA Volodymyr Chernov Kurze Geschichte des ukrainischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs Iwan Gregoriwitsch Sagrudny und seiner Nachkommen in Wetzlar. Volodymyr Chernov
Wiederherstellung und Restaurierung des Begräbniskomplexes für ukrainische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs in Wetzlar (Ukrainerdenkmal und Kriegsgefangenenfriedhof in Wetzlar-Büblingshausen) als Gedenkstätte Konzept *** -------------------
LINKS: Vor 2017 ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Zweiteiligen Projekt
der komplexen Wiederherstellung und Restaurierung
des Wetzlarer Teils des Gedenk- und Begräbniskomplexes für die verstorbenen ukrainischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs Rastatt-Wetzlar Einführung, Artikel „NICHT AUSGELÖSCHT, SONDERN IM LICHT.“ Links zu beiden Projektteilen: 2015 (am Anfang) und 2016 (danach): 2015 Forschungs- und Restaurationsprojekt "Ganzheitliche Wiederherstellung und Restaurierung des Denkmals für die ukrainischen Kriegsgefangenen des Ersten Weltkriegs in Wetzlar, Deutschland, als Gedenkstätte. Geschichte und Analyse des Denkmals" Inhalt des Projekts *** ------------------------------------------------------------------------------------------------ 2016 "Wiederherstellung und
Restaurierung des Begräbniskomplexes
für ukrainische Kriegsgefangene des Ersten Weltkriegs in Wetzlar (Ukrainerdenkmal und Kriegsgefangenenfriedhof in Wetzlar-Büblingshausen) als Gedenkstätte. Die Ergebnisvorschläge und Vervollständigungen zu dem Projekt aus dem Jahr 2016." Einführung Die Erweiterung der Projektrahmen 1.0 Kriegsgefangenenfriedhof in Büblingshausen. Ergänzung 2016. Text. 1.1 Kriegsgefangenenfriedhof in Büblingshausen. Ergänzungen vom 2016. Visualisierung. 2.0
Ukrainer Denkmal.
Einführung in die Übersicht der Vorschläge aus 2015 und Ergänzungsvorschlägen aus 2016. 2.4
Ukrainer-Denkmal. Ergänzungen aus dem Jahr 2016 für
das Ukrainer Denkmal.
Visualisierung, Vorschlag 3: Schirmschutz auf einer X - ähnlichen Konstruktion 2.6 Ukrainer-Denkmal. Ergänzungen von 2016 für das Ukrainer-Denkmal . Visualisierung, Vorschlag 5: Kombination des Pavillons, der 2015 entwickelt wurde, mit der Infopyramide 3.0 Ukrainer-Denkmal. Die abschließenden Projektvorschläge des Jahres 2015 für das Ukrainer-Denkmal. Visualisierung. Allgemeine Anmerkungen. 3.1 Ukrainer-Denkmal. Die abschließenden Projektvorschläge des Jahres 2015 für das Ukrainer-Denkmal. Visualisierung. Vorschlag 6: Pavillon im "Aquarienstil" 3.2 Ukrainer-Denkmal. Die abschließenden Projektvorschläge 2015 für das Ukrainer-Denkmal. Visualisierung. Vorschläge 7, 8, 9. 4.0 Fazit 5.0 Anmerkungen / Quellen 6.0 Links, Hinweise. 7.0 Anhänge *** |