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Documenta 12 (2007) in Kassel (5)

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Es ist mir unbekannt, ob die Veranstalter der Ausstellung einen beliebten Gemeinplatz
aus der kommunistischen Utopie in deren russischen Version kannten.
Dieser Gemeinplatz behauptete, in der kommunistischen Zukunft werde es die unbeschreibliche materielle
Fülle jedem ermöglichen, ein eigenes Toilettenbecken aus Gold zu besitzen.
Jedoch werde das den Besitzern selbst ob deren hohen geistigen Niveaus
als Mitglieder der kommunistischen Gesellschaft mit einer entsprechenden Moral relativ egal sein.
Nach kommunistischem Volksglauben sollte diese Möglichkeit unbedingt in Erfüllung gehen.
In diesem Mythos wurde das Gold entkrönt und gedemütigt,
die Priorität des Geistes vor der materiellen Welt betonend; gleichzeitig wurde ihm paradoxerweise
ein gewisser unveränderlicher Wert zugesprochen. An die hygienischen Qualitäten dieses Metalls
bei einer solchen Verwendung wurde im Mythos selbst kein Gedanke verschwendet.

Jedenfalls haben die Veranstalter es geschafft, diesen Mythos unwissentlich zu "verkörpern",
in dem für einen der Toilettenblocks eine "goldene" Hülle geschaffen wurde.
Dieser Block wurde an einen der Pavillons angebaut. Insgesamt allerdings wurde sich
an das oben angedeutete Leitbild von bescheidenem "handschriftlichem" Design
und relativ gewöhnlich gestalteten Gebäuden gehalten, wie auf dem Foto unten.


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Toiletten und Garderoben für die Angestellten (Foto oben).
Wahrscheinlich hatten die zeitweilig angeheuerten Studenten keine Pausen.
Auf dem Foto unten sieht man das "Mittagessen" einer Angestellten,
das aus einem Schokoriegel besteht.
Alles "am laufenden Band", ohne sich zu weit von der Garderobe zu entfernen.


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Das handshriftliche Design der Beschriftungen.

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Mit Erläuterungen.

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Und das ist nun der "monumentale" Toilettenblock. Mit dem "beweglichen" Modell eines Documenta-Mitarbeiters.

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Die nächste Instalation ist Wasser  in einem Kunststoffsegel,
die möglicherweise die künstlichen Teiche des in der Nähe gelegenen klassizistischen Ensembles wiederholt.


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Как на верхнем, так и на нижнем фото неизменные спутники всех экспонатов - сотрудники Документы.
Auf dem beiden Fotos, oben wie unten, finden sich die unablässigen Begleiter aller Ausstellungsstücke - Documenta-Mitarbeiter.
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Auf dem folgenden Foto ebenfalls. Das Äußere der Mitarbeiterin erinnert an die Musterschülerin
mit der weißen Schürze in den sowjetischen Filem der 50er Jahre.
Eien zufällige, aber exakte Ergänzung zur Komposition "Der Springbrunnen" von
Andrej Monastyrski. 
Die vergoldeten Figuren rund um den Springbrunnen, die aus der Ausstellung "Errungenschaften
der Volkswirtschaft der UdSSR"stammen, versinnbildlichen die 15 Republiken. 
Auch ein Widerhall des Mythos vom goldenen Toilettenbecken.

 
Alle Figuren wurden von hinten aufgenommen. Sie sind um einen "verschneiten" weißen Kreis gruppiert.
Der "Parteiauftrag" für die Documenta-Mitarbeiter besteht darin,
keinen der vielen Besucher auf die Schneefläche zu lassen.

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Documenta-Mitarbeiter wurden zu "Geiseln des Sowjetregimes",
in dem sie sich mit den Vertreterinnen der Sowjetrepubliken in eine Reihe stellten.

Es ist interessant, dass die Installationen auf den Fotos oben und unten einen geschlossenen Raum darstellen.
Beide Autoren gehören zu zwei dahingeschiedenen isolierten Gesellschaften.
Der eine zur UdSSR, der Andere zu Jugoslawien.
Ob die Übereinstimmung in der Abgeschlossenheit der Installationen zufällig ist? 
Interessant ist auch die stylistische Ähnlichkeit der sowjetischen und jugoslawischen Revolutionskunst,
die weiter unten in der jugoslawischen Variante zu sehen ist.

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