So
hat Wetzlar am Vorabend jener Nacht ausgesehen.
Es gibt nicht viele Galerien
in der Stadt. Solche, die Gegenstand eines
aktiven Interesses sind,
sind eigentlich nur vier bis fünf. Mehr
oder weniger ständig gibt es Ausstellungen im Neuen Rathaus,
der
Phantastischen Bibliothek, dem Wetzlarer Krankenhaus,
im Kulturamt im
Stadthaus am Dom, im Stadt- und Industriemuseum,
in den Galerien
"Kunst+" und "Altes Rathaus"
- letztere zeigt oft Werke der
Angehörigen des Wetzlarer Kunstvereins e.V.
und ist eigentlich
Eigentum dieses Vereines
- und schließlich in der Galerie am Dom,
die ihre Hand am präzisesten am Puls der modernen Kunst hält
und auch eine Abteilung in Frankfurt besitzt.
Erwähnenswert ist
auch eine kleine Halle in der evangelischen Kirchengemeinde in
Niedrgirmes
sowie die Volkshochschule, die ebenfalls mehr oder weniger
kontinuierlich Ausstellungen veranstalten.
Als Fazit ließe sich
sagen, dass es in der Stadt zehn Ausstellungsräume gibt,
die ein
Mehr oder Weniger an Bekanntheit genießen.
An der Nacht der Gallerien
haben sich nur fünf Nachbarn beteiligt,
allesamt in gemütlicher Lage in der Altstadt.
Und zwar handelte es
sich um: Die Halle des Kulturamtes im Stadthaus am Dom,
das Stadt- und
Industriemuseum, die Galerien "Kunst+" und "Altes Rathaus" sowie die
Galerie am Dom.
Stadt-
und
Industriemuseum präsentierte
frühe Werke von
Paul Klose,
unter anderem die Aquarellstudie zum Lottehaus, das sich
genau nebenan befindet (Foto unten).
ein Selbstportrait vom Meister selbst aus dem Jahr 1931 (Foto unten)
und
seine großformatige Zeichnung (Foto unten).
Der Meister hat praktisch alle Stilrichtungen seiner Zeit erfühlt
und zu jeder davon beigetragen.
Auf dem Foto unten ist z.B. das
expressionistische Gemälde
"Männer vor Industrielandschaft"
aus dem Jahr 1931.
Das nächste Foto dagegen zeigt ein
kubistisches Gemälde.
Von allem gezeigten erschien mir das kleine Werk
"Mädchen auf der
Wiese" (Foto unten) am interessantesten.
Es ist gut möglich, dass diese Ausstellung unter den Betrachtern
das größte Interesse ausgelöst hat.
Dafür spricht
die Überfüllung der Ausstellungshallte während des
Treffens
mit der Witwe des Künstlers. Sie ist hinter den vielen
Zuhörern nur schwer zu finden (Foto unten).
Die Galerie am Dom zeigte "schnelle" Arbeiten von Andreas
Lutherer
parallel
zu einer Party mit dem DJ Dr. Love und konnte sich nicht
über einen Mangel
an Aufmerksamkeit beschweren (Foto unten).
Die Galerie "Altes Rathaus" zeigte die Ausstellung
"Schwarz-Weiß"
von Anne Held,
die laut Prospekt der entsprechenden
schwarz-weißen Fotografie Konkurrenz machen sollte,
worüber
die kÜnstlerin selbst auf dem Foto unten anscheinend auch
berichtet.
Mir ist die "schwarz-weiße" Werkeliste der Künstlerin
aufgefallen,
die in schlichter handschriftlicher Ausführung
gehalten wurde (Foto unten).
Aus der Liste ist klar ersichtlich, welche Materialien von der
Künstlerin benutzt wurden.
Auf dem nachfolgenden Foto sieht man
die Arbeiten Nr. 6,7, 8.
Und noch eine, sehr
"verwirrte" Arbeit.
Zu sagen bleibt, dass man nur durch einen abgedunkelten Vorraum zur
Ausstellung gelangen konnte.
Dort wurden "unerlaubt" traditionell
farbige Dias gezeigt (Foto unten).
Jedenfalls wurde die
Präsentation in keiner Weise angekündigt.
In der Halle des Kulturamtes im
Stadthaus
am Dom wurde eine Ausstellung
mit dem Namen und Themenbezeichnung "sehen - wirken -täuschen"
gezeigt (Foto unten).
Dabei wurden die drei Verbendes Programms mit dem Phänomen der
Optik in Verbindung gebracht,
was den Veranstaltern der Ausstellung die
Möglichkeit gab,
stilistisch teilweise
deutlich verschiedene Werke in einer Exposition
auszustellen.
Neben geometrisch definierten Bildwelten (Foto unten)
konnte
man auch ein ausgefallenes Spielzeug sehen, nämlich ein
uraltes Tonbandgerät als "Farbenverwandler",
der seine Aufgabe
durch intensive Rotation erfüllte.
Außerdem gab es Fotos aus der interessanten Serie "Wassertropfen"
von Lamar Dreuth (Foto unten).
Unter den wenigen Fotos findet sich auch eine Landschaft in der
Seifenblase.
Neben dem "offiziellen" OpArt , d.h. der Ausstellung von Personen,
die
auch dem Wetzlarer Kunstverein e.V. angehören, haben auch
OpArt-Anfänger
auf dem Domplatz gegenüber der
Ausstellungshalle ihre Barrikaden aufgebaut.
Die Galerie "Kusnt+" empfing ihre Besucher mit
Blumensträußen,
hinter denen
sich kleinere Arbeiten von Marcel Voss verbargen (Foto
unten).
Die plakative "Industrialisierung", die man in diesen Motiven
augenblicklich sieht,
ist zwar nicht ganz, aber doch etwas unerwaret
für den Autor,
besonders wenn man die Tatsache
berücksichtigt,
dass eien frühere Serie von ihm für
diese Ausstellung annonciert wurde.
Und zwar diejenige, die auf dieser
Homepage schon einmal in der Gästegalerie erwähnt wurde
(
Kultur und
Projekte - Virtuelle
Gästegalerie - Marcel
Voss
)
und von der einige Arbeiten bereits 2005 in der Phantastischen
Bibliothek Wetzlar ausgestellt wurden.
Ob das wohl wirklich Voss'sche
Arbeiten sind (es war kein einziges Namensschild zu finden)?
Oder war
Voss hier das "Pseudonym" eines anderen Fotokünstlers?
Kultur und Alltag
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