Das Copyright für die Fotos und den Text auf
der Seite "Marcel Voss" gehört: Marcel Voss
Da
ich seit meinem 14. Lebensjahr fotografiere, kam ich irgendwann an den
Punkt,
an dem mich die genaue Planbarkeit der Ergebnisse störte: schon
vor der
Aufnahme
konnte ich mir vorstellen, wie das fertige Bild aussehen würde.
Der
technische Apparat
und der chemische Prozess ließen wenig Raum für
Zufälle.
Ich
konnte nur das zeigen, „was wirklich war“.
Das
änderte sich, als ich einmal versehentlich einen teilbelichteten
Film in die
Kamera
einlegte und ihn belichtete, als wäre er noch unbelichtet. Es kam
zu
unbeabsichtigten
Überlagerungen von Motiven,
die ich zum Teil bereits wieder vergessen hatte,
schließlich hatte ich
den Film ja für unbelichtet gehalten. Der Zufall hatte einen Weg
in den
fotografischen Prozess gefunden. Dinge kamen zusammen, die
normalerweise
nicht
zusammen gehören und erschufen eine neue Wirklichkeit, die nur in
den Bildern
existiert. Sie ist auch nur insofern „wirklich“ wenn man davon
ausgeht, dass
alles,
was fotografiert wurde, auch der Wirklichkeit entspricht.
Also
weichen meine Bilder in zwei Punkten von der „üblichen“ Fotografie
ab: Sie
zeigen
etwas, was in dieser Form nicht existiert und das endgültige
Aussehen
des Bildes steht
bei der Aufnahme noch nicht fest.
Seit
1998 wende ich diese Methode der „Zufallsdoppelungen“ in
unregelmäßigen
Abständen immer wieder an. Es
braucht Zeit, einen Film zweimal zu belichten,
da
möglichst viel Zeit zwischen der ersten und der zweiten Belichtung
liegen
sollte,
um dem Zufall eine größere
Einflussmöglichkeit zu geben. Die Methode
lässt sich,
wie die Aktaufnahmen zeigen, auch
gezielt einsetzen, dann
allerdings zu Lasten
der Zufälligkeit. Darin liegt
auch die Grenze dieser Art
der Fotografie. Sie ist
eine Erweiterung der
Möglichkeiten fotografischer
Darstellung, aber letztendlich
entscheidet die Bildidee über
die verwendeten
fotografischen Ausdrucksmittel.
Lebenslauf:
geboren 1964 in
Mönchengladbach
1984-87 Nach
dem Abitur Ausbildung zum
Schauwerbegestalter
1987-88 Tätigkeit
bei einem
Porträtfotografen
1989-91 Ausbildung
zum Fotolaborant
1991-
97 Studium der Gestaltungstechnik
an der
Universität GHS Essen
Seit Mai 2000 Berufsschullehrer für
Gestaltungstechnik und Deutsch
an der Willy-Brandt-Schule Gießen
Ausstellungen:
„Heimat
– Landschaften“ 1994:
Keramik und Fotografie,
zusammen mit Barbara Seidl und Petra Samek.
Schlosspavillon Wickrath, bei
Mönchengladbach
„Schöpfungen“
1996:
Keramik und
Fotografie, zusammen mit Barbara Seidl Schlosspavillon Wickrath
Präsentation
anlässlich des Studienabschlusses Universität GHS Essen